Mitarbeiterschulung: Spielerische Qualifikation | DiePresse.com

2022-06-18 13:11:12 By : Ms. Shirley Lee

Eine Investition in Mitarbeiterqualifikation bringt einem Unternehmen langfristig sehr viel. Wie man mit E-Learning dabei spielerisch in die Trickkiste greifen kann.

Mit dem Thema Mitarbeiterschulung setzt sich das Kärntner Softwareunternehmen 4conform auseinander. Im April 2019 gegründet, arbeiten 20 Leute im Team an mehreren Produkten und entwickeln Softwarelösungen für Kunden wie die Stadt Wien, Gebrüder Weiss, Rekord-Fenster oder Tchibo-Eduscho. Auch eine Online-Lernplattform für Unternehmen wurde kürzlich auf den Markt gebracht:

Mitarbeiter-Academy dient zur Weiterqualifizierung bestehender Mitarbeiter und zum Onboarding neuer Mitarbeiter. Dabei ist unser Service sehr flexibel und über den Quizmodus auch spielerisch aufgebaut

Die Inhalte sind individuell anpassbar, zwei vorgefertigte Schulungen bietet Mitarbeiter-Academy außerdem an: Zum einen eine IT-Awareness-Schulung für Mitarbeiter – welche E-Mails darf man öffnen? – und außerdem Know-how zu Datenschutz-Themen.

Eine der größten Hürden im E-Learning-Bereich für Mitarbeiter sind die Inhalte und Informationen, die bereits in der Firma existieren, zu digitalisieren - dadurch bleibt Wissen, das es eigentlich schon gibt, ungenutzt. „Viele große Firmen organisieren eine große Pflichtveranstaltung für Mitarbeiter zu Beginn, halten vielleicht noch irgendwann einen Vortrag – und das war’s.“ Mit Mitarbeiter-Academy bleiben Inhalte jederzeit digital abrufbar, in und außerhalb der Firma. Angesprochen werden vor allem Kunden ab einer Größe von 100 Mitarbeitern. Damit Online-Lern-Tools auch tatsächlich genutzt werden, greift Mitarbeiter-Academy in die Trickkiste per „Gamification Ansatz“: „Es gibt eine Rangliste für teilnehmende Mitarbeiter – so können sie untereinander bei den Schulungen in Wettbewerb treten und sich gegenseitig motivieren.“ Bisher sei das Thema E-Learning für bestehende Mitarbeiter eher stiefmütterlich behandelt worden, beobachtet Gfrerer. „Es könnte jedenfalls viel weiter sein. Der Mehrwert wird oft nicht sofort gesehen, dabei ist das Thema Mitarbeiterqualifikation superwichtig und bringt der Firma langfristig extrem viel. Trotzdem wollen viele Unternehmen dafür oft kein Geld aufwenden.“ Zu Beginn erfordert die Einführung von Online-Lernplattformen Zeit und Ressourcen, langfristig macht sich das aber bezahlt. Denn der Wissensstand der eigenen Mitarbeiter sagt viel über die Qualität des Wissensmanagements und der Konkurrenzfähigkeit aus und heute können Weiterbildungen überall stattfinden, wo es Internetzugang gibt.

Für das Teambuilding und damit die Firma ist es trotzdem wichtig, dass man sich – zumindest hin und wieder – in Person trifft und miteinander redet. In Zukunft glaubt Marc Gfrerer an ein Hybrid-Modell: „Das Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Umso wichtiger ist natürlich die Möglichkeit, sich ortsungebunden weiterbilden zu können. Am besten wird das mit einem Mentor kombiniert. Ich denke, eine Kombination aus menschlicher Komponente und der digitalen Komponente ist die Zukunft.“ Ein loyaler Mitarbeiter ist wertvoll, aber an der Bindung zum Unternehmen muss man aktiv arbeiten – sonst kann es passieren, dass der Mitarbeiter in eine Sinnkrise stürzt und im ungünstigsten Fall zur Konkurrenz abwandert. „Die Dosis macht das Gift – auch beim Home-Office“, meint Gfrerer. „Als Mensch braucht man gewisse Kontaktpunkte, menschliche Interaktion, einfachen Smalltalk“ – das können digitale Tools nicht ganz ersetzen. Denn wie soll man sich auch „zufällig“ im Flur begegnen, wenn man sich nur online austauscht?

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